Zitat von Gelöschter Benutzer am 15. Oktober 2022, 15:33 Uhr

Salve Axel,

bei all den genannten E-verbrauchern kann es in der Tat sein, dass Du mit den 20kw auf der sicheren Seite bist. Allerdings sind es so viele, dass sich eine  Gebäudenergiemanagment (GEM) expertise lohnen würde, wenn Ihr die nicht bereits laufen habt. Und bei so viel benötigtem Strom lohnt sich sicher eine PV Anlage, aber es kommt eben dabei auch auf die Dimensionierung an.

Sicher ist, dass es sich am meisten lohnt, möglichst viel von dem von einer PV Anlage produzierten Strom selber zu verbrauchen, das läßt sich auch zunehmend smart steuern.

Also möglichst viele Verbraucher nur dann laufen lassen, wenn Strom von der Sonne kommt, also klassisch die Waschmaschine eben nicht nachts für den ggf. dann etwas günstigeren Strom, sondern eben gerade dann tagsüber wenn die PV Anlage liefert. Gleiches gilt  sicher auch für die Poolpumpe und ggf. die Wärmepumpe zur zusätzlichen Erwärming in Übergangszeiten. Es gilt aber sicher auch für das E-auto, billiger als über die PV anlage läßt es sich nicht laden, und meist reicht der vorhandene Strom auch an stark eingetrübten Tagen noch für die nötigen Kilometer. Und wenn Ihr schon ein E-fahrzeug einsetzen wollt, denkt daran, dass es eines der neueren Generation wird, die bidirektional den gespeicherten Strom auch wieder an das Haus ggf. das Netz abgeben können.

Wallboxen gibt es dazu bislang kaum aber viele Hersteller sind dabei, die zu entwickeln, ich sage nur z.B. Sono.

Gerade auch wegen dieser Option bin ich absolut Fan von eigentlich überdimensionierten Anlagen, soweit die Dachgröße das hergibt, um eben auch in weniger sonnenverwöhnten Zeiten möglichst doch noch viel Energie in den E-autospeicher laden zu können.

Das macht die Anlage ggf. von der Kostenseite (Gestehungskosten) her  nicht so attraktiv, aber wenn man sich den immer noch teuren stationären Speicher im Haus spart und auf den viel größeren Speicher einer eh geplanten E-autoanschaffung setzt, gewinnt man den quasi ohne Zusatzkosten hinzu.

Der voraussichtlich größte Bedarf an elektrischer Energie entsteht aber genau in den sonnenkrafterzeugungsarmen Zeiten also  eben im Winter und dann auch noch nachts. Hier kann eben genau der E-fahrzeugspeicher eine Schlüsselrolle für die Entlastung der Stromrechnung sorgen.

Auf die Problematik von  Zweitauto in Italien als Non Residente,  findest Du hier übrigens im Themenbereich "Leben in Iatlien" auch schon ausführlich Diskutiertes.

Eine Sauna ist ohnehin Luxus, es gibt da übrigens auch gute Holzöfen, da könnte man sich die Elektrik sparen, aber wenn man tagsüber sauniert, geht das ja auch wieder mit PV Strom gut.

Mich wundert es dann allerdings etwas, dass Du davon sprichst sowohl eine  Wärmepumpe als auch eine elektrische Fußbodenheizung einsetzen zu wollen.

Wenn ich es richtig verstehe, wird eine elektrische Fußbodenheizung inzwischen zunehmend in Häusern mit sehr geringem Energieverbrauch eingesetzt, also da wo aufgrund der sehr guten Isolation  sich auch diese Variante gegenüber dem Einsatz einer Wärmepumpe mit träger wassergeführter Fußbodenheizung rechnen könnte.  Die Energieaufnahme einer Wärmepumpe hält sich übrigens - je nach Größe natürlich- sehr in Grenzen, unsere 9kw Anlage, die für 160 qm reicht, hat eine max Anschlußwert von 2,4, d.h. die werden nur wenig voll gefordert. Die elektrische Fußbodenheizung hat einen solchen Anschlußwert schon bei ca. 15 qm Beheizungsfläche!

Isofern spricht nur unter besonderen Umständen etwas für elektrische Fußbodenheizungen, evt.  noch die geringe Aufbauhöhe, aber es gibt inzwischen auch wassergeführte Fußbodenheizungen mit sehr geringer Aufbauhöhe. Kenne Euer Objekt ja nicht, es kann ja sein, dass es aufgrund besonderer Gebäudegegebenheiten zunächst widersprüchlich aussehende Planungen gibt, die letztlich doch Sinn machen.

Energieeinsatz ist nunmal ein zunehmend spannendes Thema und der Photovoltaik kommt endlich dabei die Aufmerksamkeit zu, die bei besserer  Nutzung und Vernetzung auch für die Gesamtversorgung enorm an Bedeutung gewinnen wird.

Ich bin in der glücklichen Lage, eine noch mit conto energia 3 und damit hoch geförderte überdimensionierte Anlage im geförderten Betrieb zu haben, allerdings waren auch die Anschaffungskosten damals etwa dreimal so hoch wie heute. Insofern lohnt es  auch heute und das wieder zunehmend mit gestiegenen Strompreisen und einer sich noch zusätzlich wieder verbesserndern Förderung sehr sich mit dem Thema auseinander zu setzen.

Ich füge hier mal einen deutschsprachigen link der Verbraucherzentrale aus Bozen bei, aus dem viel zur aktuellen Situation der PV Förderung in I zu entnehmen ist.

https://www.consumer.bz.it/de/wirtschaftlichkeit-einer-photovoltaikanlage

Ciao

Robert

Zitat von Axelweil am 16. Oktober 2022, 13:52 Uhr

Ciao Robert,

danke für deine ausführliche Antwort. Nun, wir wollen eine große PV-Anlage bauen, nicht nur auf dem Dach, sondern auch im Garten. Mit Batterie, um auch abends versorgt zu sein. E-Auto fahren wir seit 9 Jahren, daher haben wir relativ viel Erfahrung damit. 
Elektrische Fußbodenheizung im Bad ist insbesondere in der Übergangszeit sinnvoll, wenn noch nicht geheizt wird. 
Die Regelung zu Auto mit deutschem Kennzeichen sind mir bekannt 😉
Grazie Jan 

Zitat von Gelöschter Benutzer am 16. Oktober 2022, 20:54 Uhr

Salve Jan und Axel,

wenn Ihr das mit der PV Anlage im Garten genehmigt bekommt  würde mich das schon interessieren, bislang ging das bestenfalls neben dem Hausdach auf sowas wie Carports oder Gartenhäusern, aber vielleicht ist das auch so gemeint?

Landwirtschaftliche Flächen dürfen in I übrigens schon seit 2012 nicht mehr PV überbaut werden, in der Striktheit kaum nachzuvollziehen.

Ciao

Robert

Zitat von Axelweil am 17. Oktober 2022, 14:26 Uhr

Ciao Robert,

ah, okay. Wir wollten noch eine PV-Anlage mitten in den Garten reinstellen. Mal sehen, ob wir die Genehmigung dafür bekommen. Ansonsten eben auf alle möglichen Dächer…

Grazie Axel