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Leidiges Thema Stromanbieter

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das wird das übliche Zeitfenster von  2 Monaten sein. Unsere letzte Rechnung bei Enel waren 145 Euro bei einem Verbrauch von 120 kw/h. Auch hier keine Angaben zum eigentlichen Verbrauchspreis. Das ist verwirrend, Nach dem Wechsel zu Guppohera zwar nicht weniger verwirrend, aber nur noch 45 Euro bei gleichem Verbrauch.

Ein Vergleichen lohnt sich auf jeden Fall.

Viel Erfolg

Thomas

Ich war bis Ende Januar im geschützten Markt, und habe während dieser Zeit, auch wenn ich überhaupt nicht vor Ort war, manchmal EUR 45 für zwei Monate  gezahlt.

Robert, zu deinem Beitrag (danke schön übrigens!) habe ich eine Nachfrage. Du hast ARERA erwähnt. Ich habe gerade das dortige Vergleichsportal ausprobiert. Dort wird gefragt, ob ich Einwohner bin. Bedeutet das, dass ich in Italien gemeldet sein muss? Ich habe in Piemont ein Häuschen, bin etwa das halbe Jahr dort, aber nicht in Italien gemeldet. Bin ich Einwohner oder nicht?

Hallo Matthias,

etwas verspätet die Antwort aud Deine Frage:

es ist in der Tat nicht so ganz einfach, die Rechnungen der italienischen Stromanbieter zu verstehen, da sie eine Reihe an verschiedenen Berechnungen enthalten, die wir so in D nicht kennen. In D gibt es seit dem Wegfall des EEG Zusatzentgelts zwei Komponenten:

  1. den Strom-/Arbeitspreis und 2. die Grundgebühr.

In I sind das ein paar mehr Posten (die Preisangaben sind alles Nettowerte, kommt also noch 10% Steuer drauf!), zu unterscheiden ist zwischen Preisen, die anbieterseitig variieren können und den von der ARERA quartalsweise festgelegten Tarifen pro kw, die alle Anbieter gleich berechnen:

  • materia energia (also der nackte Strompreis): diese Arbeitspreise kònnen anbieterabhàngig variieren, liegen aber deutlich unter den in D üblichen Arbeitspreisen pro kw  pro kw unterschieden ob monorario (also gleichbleibend über 24 Std.fascia unica) oder biorario aufgeteilt in verschiedene Berechnungszeiträume - (schwachlast und starklastabhängig leicht unterschiedlich berechnet in " fascia F1 und fascia F23).                                                     i.d.R. aktuell je nach Tarif wischen 0,10 - 0,15 €
  • von der ARERA festgelegte Kosten sind "trasporto e gestione"pro kw im 1.Quartal 2024 berechnet mit 0,01220 pro kw
  • sowie "oneri di sistema" im 1.Quartal 2024 berechnet mit 0,032385 € pro kw
  • weiterhin wird der Anschlusswert des Hauses in kw pro Jahr aufgeteilt auf jeden Monat berechnet in 2024 mit 22,3988 €/kw

Damit ist es aber noch nicht genug, es gibt noch weitere fixe Tarifbestandteile, deren Höhe allerdings auch wieder etwas vom Anbieter abhängt, also ob man/frau noch im maggior tutela Tarifsystem z.B. des Servizio Energia Nazionale SEN steckt, der zum 1.Juli endet, dann werden/wurden pro Jahr zusätzlich

  • 58,4003€  für die materie energia sowie
  • 22,08 € für trasporto e gestione berechnet.

Wer Strom von einem Anbieter im freien Markt bezieht zahlt stattdessen offenbar eine "commisione" also eine Art Bereitstellungsgebühr, wenn man dann bei den verschiedenen Anbietern die Höhe anschaut, dann ist bei den meisten dieser commssione Betrag höher als der für die beiden Fixgebühren in den maggior tutela Tarifen, häufig um die 120 Euro/Jahr, also 50% höher!

Und nun zum Schluß als Sahnehäubchen obendrauf lieber Mattias kommt der Punkt nach der Bedeutung der Frage nach der residenza zum Tragen:

Trotz aller immer wieder  kolportierten Behauptung, dass die Stromtarife unterschiedlich hoch für als "residenti" gemeldete oder "non residenti" seien, trifft dies für alle Bestandteile, die ich oben genannt hatte nicht zu, sie sind für beide identisch.

Allerdings kommt noch eine Fixgebühr für "non residenti" mit auf die Rechnung:

  • 81,2508 €/pro Jahr (netto): Das ist der Preisunterschied abhängig davon ob man im  Einwohnerregister gemeldet ist oder eben nicht. Allerdings muß man das bei seinem Stromanbioter aktiv angeben, wenn man seinen Status wechselt. Ich hab das noch nicht gemacht, weil ich zu träge für solche bürokratischen Aktionen bin, das wird jetzt aber auch bei mir beim Wechsel zum Anbieter im freien Markt ganz sicher passieren.

Wem das Ganze  zu unübersichtlich, komplex oder einfach nur zu blöd ist, sollte sich aber doch folgendes merken, gerade weil hier im Forum auch an anderer Stelle das Unverständnis über hohe Stromrechnungen trotz sehr geringem bis so gut wie keinem Verbrauch angemeldet wurde:

Wer nix verbraucht wird trotzdem ordentlich zur Kasse gebeten:

-  die commisione oder die Fixgebühren der maggior tutela

  • pro Monat um die 10 €

die Gebühr für den Anschlußwert pro kw  bei z.B. 4 kw etwa

  • pro Monat um die 8 €

die "oneri di sistema" Gebühr für non resienti pro Jahr

  • pro Monat um die 7,50 €

was also bedeutet, das ein  üblicherweise zweimonatlich gestellte Stromrechnung von über 40 Euro selbst wenn kein einziges kw Arbeitsstrom verbraucht wurde zu berappen ist.

Es sollte allerdings berücksichtigt werden, dass der Arbeitspreis in I gegenüber dem in D deutlich niedriger liegt, d.h. je mehr Strom verbraucht wird, desto mehr relativiert sich der Nachteil der hohen Fixkosten bei der Gesamtpreisbetrachtung pro kw. Heizen mit Strom - also mit Wärmepumpen natürlich - kann in I also interessanter sein als in D.

Ich habs einfach mal versucht komplett auf zu schreiben, es ist etwas erschöpfend ich weiß, bitte um Verständnis, liegt aber an der Materie :-)

Ciao

Robert

 

 

hast du super gemacht, lieber Robert! Vielen Dank für diese "erschöpfende" Antwort. Ich muss gestehen, soooo genau hatte ich mir di Rechnungen noch nicht angeschaut, aber so ungefähr war's mir klar. Was ich mich aber schon die ganze Zeit bei dieser Diskussion frage, ist Folgendes:

was macht man bei einer Schadensmeldung?  Ich hatte letztes Jahr z.B. einen totalen Stromausfall. Hab morgens bei der Enel angerufen, am Nachmittag kamen 2 Techniker, haben festgestellt, dass bis zu mir runter gar kein Strom mehr kommt, d.h. dass der Schaden irgendwo an der Leitung weiter eben sein muss, haben danach gesucht, am Abend ging der Strom wieder. Oder im Winter - ganz oft ist das Kabel vom Schnee gerissen. Kommt ein anderer Anbieter dann auch innerhalb von 24 Stunden? D.h. wenn verschiedene Häuser an demselben Stromkabel hängen, aber verschiedene Anbieter haben, basteln dann verschiedene Techniker an dem Kabel rum? Erschließt sich mir nicht so ganz ;-)

Hallo Sabine,

blöd, dass die Kabel zu Deinem Haus öfter betroffen sind, sollte die Enel dann doch mal gründlicher den Verlauf der Leitung prüfen, der Grund, dass Dein Kabel reißt dürfte i.d.R. an herabgebrochenen Ästen oder ganz umgefallenen Bäumen liegen. Ich seh hier auch Kabel, die durch Waldstücke laufen, wo man sich wundert, dass da nicht mehr passiert, aber dann wird doch mal ein Trupp losgeschickt, der die Schneise um die Kabelstrecke freilegt, soltest Du unbedingt spätestens beim nächsten Mal intensiv darauf bestehen. Neben Schneelasten kann auch Sturm Grund für herabgerissene Leitungen sein.

Das sind in Italien sowieso auf dem Land ganz häufig sehr pisselige Leitungen, mit D nicht zu vergleichen, auch daher die niedrigen Anschlußwerte, vielfach geht garnicht viel mehr als 3,4 oder max 5 kw. Das ist dann blöd, wenn man sich eine etwas größere Photovoltaikanlage aufs Dach setzten will, denn auch das ins Netz liefern braucht dann höhere Anschlußwerte. Allerdings setzt die ENEL dann auf Antrag schonmal neue Pfähle mit dickeren Leitungen bis zur nächsten Verteilstation, das kostet zwar was, aber ich finde die Tarife dafür zumindest recht fair kalkuliert, kann allerdings dann etwas dauern, bis dem Antrag entsprochen wird, da kann ggf. dann auch wieder ein Geometra oder electricista mit guten Kontakten hilfreich sein.

Zuständig bleibt für all diese Angelegenheiten, die das Netz betreffen, aber immer die ENEL, egal über welchen Anbieter  Du Dir den Strom holst.

Das ist wie bei der Bahn in D, für das Netz ist immer die Bahn zuständig, das ist zwar eine AG, aber der Bund ist 100%iger Eigner der Anteile, aber bestimmte Strecken werden eben auch für private Anbieter ausgeschrieben.

Liebe Grüße nach Murazzano

Robert

Zitat von Lomuma am 3. Juli 2023, 13:29 Uhr

Liebe Forumsmitglieder,

ich habe unseren Stromvertrag für unser Häuschen in der Toskana vor einiger Zeit von "Servizio Elettrico" von "Enel-flex" umgestellt, weil ich mich über die explodierenden Preise geärgert habe und mir dieser Tarif vorteilhafter erschien.
Nun habe ich mir mal eine neue Rechnung genauer angeschaut, weil sie mir ebenfalls recht hoch erschien, obwohl wir in dieser Zeit nicht vor Ort waren und ausser dem Kühlschrank kein Gerät lief.

Unter "dettaglio fiscale" ist ein Posten aufgeführt: "Canone di abbonamento alla televisione per uso privato", also Fernsehnutzungsgebühren. Ich habe sofort eine Mail geschrieben, dass wir weder einen Fernseher, noch eine Antenne oder Satellitenschüssel besitzen und daher auch nicht gewillt sind, diese Gebühren zu bezahlen, immerhin fast 20 Euro jeden Monat. Erwartungsgemäß kam keine Antwort. Bevor ich nun weiter insistiere oder den Vertrag wieder kündige, wollte ich in die Runde fragen, ob jemand Erfahrungswerte damit hat? Zahlt man diese Gebühr in Italien immer und dieser Posten war zuvor bei "Servizio elettrico" nur irgendwo gut versteckt? Bei welchem Stromversorger fühlt Ihr Euch gut aufgehoben – soweit man das überhaupt noch sagen kann? Wenn ich mit unseren Nachbarn rede, empfiehlt jede(r) etwas anderes, wobei, die auch alle Verträge haben, die wahrscheinlich seit mindestens dreißig Jahren laufen...
Saluti cordiali, Claudia

Salve,

dieses Thema ist ja einer der meistgelesenen hier im Forum,. das Thema scheint ja doch viele zu interessieren. Zuletzt hatte ich mich ja auch noch einmal ausführlich mit dem Aufbau der italienischen Stromrechnung in einem Beitrag befasst. Jetzt hab ich mir den Ursprungsbeitrag von Clau

dia noch einmal durchgelesen und dabei ist mir aufgefallen, dass es doch noch etwas zu ergänzen gibt:

Claudia hatte ja moniert, dass ihr über die Stromrechnung Fernsehrechtgebühren berechnet wurden.

Daraufhin wurde auf die Befreiungmöglichkeit per Antrag hingewiesen.

Im weiteren Verlauf der Diskussion wurde allerdings klargestellt, dass die TV-gebühr nur für diejenigen über die Stromrechnung zu bezahlen ist, die an der Lieferadresse mit Hauptwohnsitz gemeldet sind.

Dann sind aber keine Stromfixgebühren  für  "oneri di sistema" als "non residenti" in Höhe von:  81,2508 €/pro Jahr (netto): zu zahlen!!

Also anders ausgedrückt: entweder sind TV-gebühren als residente in Höhe von 70 Euro für 2024 (habs nachgelesen) oder keine TV-gebühren als non residente aber dafür die "oneri di sistema"- gebühr in Höhe von knapp 90 Euro brt.jeweils in Monatsbeiträgen fällig.

Wenn beides in Rechnung gestellt wird, stimmt was ganz sicher nicht!

Ich für meinen Teil hatte mich also schon zu früh gefreut, beim Wechsel von der SEN zu einem Anbieter  vor dem 1.7. in den freien Markt  nun als "residente"zu registrieren, um somit die Fixgebühr der "oneri di sistema" zu sparen, jetzt wird mir durch den Rückgriff auf die Anfangsdiskussion klar, dass ich dann ja die TV-gebühr zu bezahlen hätte, die ich jetzt nicht - weil ich immer noch in einem "non residente" Tarif stecke  - in Rechnung gestellt bekomme, es läuft also mehr oder weniger fast auf das Gleiche hinaus, ob einem die Rechnung als residente oder non residente gestellt wird. Ob das aber so bleibt, kann ich natürlich auch nicht absehen, theoretisch könnte die ARESA zukünftig die Preise für beide Gruppen unterschiedlich gestaltet.

Dann würde aber voraussichtlich hier im Forum gehupt werden :-)

Ciao

Robert

Hallo,

habe mich eben erst hier angemeldet. Habe vor kurzem eine FW in Ligurien gekauft. habe einen Stromvertrag bei Enel und

bin schockiert über die Preise. Meine Marklerin ist mein einziger Kontakt vor Ort, aber so richtig kann Sie meine Fragen nicht beantworten.

Ich weiss nicht wie die unterschiedlichen Abschläge zustande kommen und wonach die berechnet werden? Kann mir hier jemand dazu helfen?

Vielen dank

Salve Heike 18,

so schlimm ist es doch auch nicht mit den Strompreisen, wenn man/frau vom letzten Quartal 2022 und dem ersten in 2023 absieht, aber da sind ja auch in D die Preise aufgrund der bekannten Gründe explodiert. Gut wer damals einen günstigen Langzeitvertrag hatte.

Jetzt haben sich die Preise doch hier wie dort fast wieder auf dem Vorkrisenniveau eingependelt.

Wie sich die Stromrechnung in I zusammensetzt hab ich ja 4 Beiträge höher versucht mal auf zu dröseln, schau doch dort!

Wenn Du dazu doch noch Fragen hast, kannst Du  bei meinem Mitgliedsnamen nach der emailkontaktadresse schauen, und mich mit Deiner Telefonnummer anmailen, ich kann Dich dann ja mal  zurückrufen.

In der Tat ist es in I eben so, dass aufgrund der höheren fixen Kosten selbst bei sehr geringem bis keinem Stromverbrauch eine Rechnung mit mehreren Posten aufgemacht wird.

Ciao

Robert

P.S. Sorry Claudio und Klaus, ich hatte völlig vergessen, dass es ja die Möglichkeit gibt, ein Thema zu abonnieren, um mitzubekommen, wenn jemand was Neues darin schreibt und dann gibt's ja ne Benachrichtigungsmail, das funktioniert also, das Anliegen PN und Bearbeitungsmöglichkeit steht aber noch an

Zitat von Matthias am 15. April 2024, 13:18 Uhr

Robert, zu deinem Beitrag (danke schön übrigens!) habe ich eine Nachfrage. Du hast ARERA erwähnt. Ich habe gerade das dortige Vergleichsportal ausprobiert. Dort wird gefragt, ob ich Einwohner bin. Bedeutet das, dass ich in Italien gemeldet sein muss? Ich habe in Piemont ein Häuschen, bin etwa das halbe Jahr dort, aber nicht in Italien gemeldet. Bin ich Einwohner oder nicht?

Hallo Matthias,

schau doch mal hier im Forum in diesem Beitrag zu Deiner Frage bzgl. Deinem Meldstatus umd anderen Dingen in dem Zusammenhang nach :-)

https://italienforum.info/home/topic/was-ist-alles-zu-tun-nach-dem-erwerb-einer-immobilie-in-italien/

Ciao

Robert

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